Breitband in Bardowick: 2017 soll es in fünf Dörfern losgehen

Von: Landeszeitung,  20.10.2016 – zum Originalartikel von Ingo Petersen

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Bardowick. Internetgeschwindigkeiten von 100 Mbit/s und mehr — davon träumen viele Einwohner in den Dörfern der Samtgemeinde Bardowick. Seit dem Beschluss der Gemeinden Barum, Handorf, Wittorf, Radbruch und Mechtersen, sich dem Glasfaserprojekt der Samtgemeinde Elbmarsch anzuschließen, sind zehn Monate vergangen — und im Hintergrund wurde seitdem fleißig gearbeitet.

Fördergeld in Höhe von 50000 Euro hatte die Samtgemeinde Bardowick beim Bundesverkehrsministerium eingeworben, die in die „Netzstrukturplanung“ geflossen sind. Diese „Grobplanung“, wie Uwe Luhmann, Vorstand der ElbKom (Elbmarsch Kommunalservice Anstalt öffentlichen Rechts/AöR) in Marschacht), sagt, liege mittlerweile den Gemeinden vor.

60 Prozent der Haushalte überzeugen

Wie beim Glasfaserprojekt in der Elbmarsch, das kurz vor dem Abschluss steht, hat das Hamburger Ingenieurbüro LAN Consult die Planung erarbeitet. Nach und nach, so Luhmann, kämen die Planungsunterlagen von den Gemeinden zurück — ergänzt durch spezifische Wünsche, etwa den Anschluss künftiger Bau- oder Gewerbegebiete oder von Außenbereichen.

Zugleich wird von LAN Consult die Ausschreibung zur Auswahl eines Netzbetreibers vorbereitet. Bewerben sich mehrere Interessenten, kommt es zum „Verhandlungsverfahren“. Sechs Unternehmen hatten sich beworben, als die Samtgemeinde Elbmarsch ihr Breitbandnetz ausgeschrieben hatte — der Zuschlag ging an den Netzbetreiber „pepcom“ aus München.

Ist ein Betreiber gefunden und der Vertrag mit ihm unter Dach und Fach, folgen die Präsentationen des Projekts in den beteiligten Gemeinden und das „Vorvermarktungsverfahren“, erklärt Uwe Luhmann. Dabei werde es darauf ankommen, rund 60 Prozent der Haushalte in den Gemeinden von einem Vertragsabschluss mit dem Internetbetreiber zu überzeugen. Möglicher Zeitraum: Frühjahr 2017.

Ziel ist der erste Spatenstich in 2017

Davon, dass die Quote von 60 Prozent erreicht wird, zeigten sich die Bürgermeister der Teilgemeinden überzeugt, als sie Anfang des Jahres ihre Beteiligung am Glasfaserprojekt der Elbmarsch schriftlich fixierten. In der Samtgemeinde Elbmarsch hatte man mit 60 Prozent eine Punktlandung hinbekommen. Die aktuelle Anschlussquote liegt dort bei über 70 Prozent.

Ist die Quote erreicht, muss der Verwaltungsrat der ElbKom „grünes Licht“ für das weitere Vorgehen geben, zeitgleich wird die Ausschreibung der Tiefbauarbeiten vorbereitet. Ist ein Tiefbauer gefunden und stehen die Kosten für die Arbeiten fest, entscheidet die ElbKom endgültig über den Beginn des Projekts. „Ziel ist der erste Spatenstich noch in 2017“, sagt ElbKom-Chef Luhmann. „Und natürlich würden wir gern noch ein gutes Stück gutes Wetter mitnehmen.“

Das Geschäftsmodell der Glasfaserprojekte in der Elbmarsch und in den Bardowicker Gemeinden ist das gleiche: Die ElbKom betreibt die umfangreichen Tiefbauarbeiten, ist dann Inhaber des „Passivnetzes“, der jeweilige Kabelnetzbbetreiber pachtet das Netz und zahlt dafür an die Elbkom, die so ihre Kosten refinanziert.