Ein Jahr nach Baubeginn des Glasfasernetzes: Immer mehr Leute machen mit

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Von: Christiane Breitenberger, erschienen am 2. März 2016 in Dachauer Nachrichten mit freundlicher Genehmigung von Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG.

Vor einem Jahr war Spatenstich bei Indersdorfs größtem Bauprojekt. Noch heuer soll das Glasfasernetz im ganzen Gemeindegebiet wertig werden. Immer mehr Haushalte schließen sich an. Trotz kleiner Probleme hat das Projekt schon jetzt die Erwartungen der Verantwortlichen weit übertroffen.

Indersdorf – 75 Kilometer. So lang ist die Trasse, die bisher für das Indersdorfer Glasfasernetz verlegt wurde. Seit einem Jahr sind die Bauarbeiter im gesamten Gemeindegebiet im Einsatz, um noch heuer bis Herbst fertig zu werden. Mittlerweile sind 1200 Anschlüsse fertig, 430 Haushalte sind bereits mit dem neuen Glasfasernetz online. Noch vor einem Jahr mögen viele geschmunzelt haben, als es hieß: Bis Winter 2016 soll das Indersdorfer Glasfasernetz komplett fertig sein. Rund 2000 Hausanschlüsse waren bis dahin bestellt. Das heißt 61 % der Indersdorfer Haushalte wollen sich dem Projekt anschließen – doch heute ist die Zahl bereits weit höher.

430. So viele Indersdorfer haben sich noch nach Baubeginn entschlossen, sich am größten Glasfaser-Projekt des Landkreises zu beteiligen. Mittlerweile liegt die Anschlussquote bei 67 Prozent. 2430 Verträge haben die Indersdorfer bereits mit dem Netzbetreiber KMS geschlossen. Mit einem so schnellen Zuwachs hätte nicht einmal Indersdorfs Geschäftsleiter Klaus Mayershofer gerechnet. „Ich hätte nie geglaubt, dass so schnell so viele neue Kunden dazu kommen. Das ist großartig.“ Denn mehr Kunden bedeutet: Mehr Geld für die Gemeinde. Denn diese verpachtet das gemeindeeigene Netz an den Anbieter KMS. Und: Bei einer Anschlussquote von über 70 Prozent „zahlt der Pächter pro Anschluss einen höheren Anteil“, so Mayershofer. Mittlerweile werden die Baukosten auch wegen der vielen zusätzlichen Anschlüsse auf 9,5 Millionen Euro beziffert. Die Gemeinde refinanziert das Netz über Pachteinnahmen. Das Projekt weckt mittlerweile bundesweit Interesse – Vertreter aus verschiedensten Orten kamen bereits nach Indersdorf, um sich zu informieren.

Derzeit stehen die Bagger in Langenpettenbach und nördlich von Ainhofen. Dort werden die Lehrrohre verlegt, in die die Glasfasern eingeblasen werden. Es folgen der Indersdorfer Teil Kloster, die Cyclostraße und ab Ende Mai Siechhäusern. Mit Wagenried im Oktober „sollte alles abgeschlossen sein“, sagt Mayershofer. Die Bauarbeiten verliefen alle recht reibungslos, doch mayershofer räumt auch kleinere Probleme ein. Gerade zum Jahreswechsel sei die Infohotline der KMS nicht erreichbar gewesen. „Jetzt passt aber wieder alles.“

Zudem habe es vereinzelt Probleme beim Umstellen auf den neuen Anbieter gegeben. Grund waren meist unvollständige oder unkorrekte Angaben der Kunden in Vertragsformularen. „Aber im Großen und Ganzen läuft alles sehr gut“, erklärt Klaus Mayershofer.

Das Bauprojekt zeigt erste Erfolge. Kunden, die bereits mit der neuen Breitbandgeschwindigkeit im Internet surfen, sind begeistert. „Manche sagten: Wir wissen erst jetzt, wozu das Internet überhaupt fähig ist“, freut sich Mayershofer. Doch nicht nur für Internetnutzer bringt der Netzbau Positives: Im Zuge der Bauarbeitenwurden bereits im Gemeindegebiet insgesamt 13 000 Quadratmeter Gehwege neu gepflastert.