Die zwei von der Gemeinde beauftragten Planungsbüros, mdcon aus Rietberg und LAN Consult aus Hamburg, stellten jetzt Details zum Ablauf in der Gemeinderatssitzung vor. Der Präsentation wohnten auch zahlreiche Zuhörer bei, und am Ende gab es eine Seltenheit in einer Gemeinderatssitzung: Applaus!
Denn die Planer überzeugten Räte wie Zuhörer gleichermaßen mit ihren Vorstellungen. Demnach wurde vom Gremium einstimmig folgende Vorgehensweise beschlossen: Mithilfe einer EU-Ausschreibung sucht die Marktgemeinde jetzt einen Provider. Dieser soll dann auf die potenziellen Kunden, also die Bürger und die Gewerbetreibenden, zugehen und Vorverträge abschließen, um den Bedarf sicherzustellen. Als dritter Schritt ist dann wieder die Gemeinde am Zug, die mit dem Bau der Leitungen beginnen wird.
Wie den Ausführungen der Planer zu entnehmen war, ist der Bedarf nach schnellem Internet in der Gemeinde groß, und auch das Interesse möglicher Netzbetreiber sei derzeit durchaus vorhanden, sodass eine Ausschreibung vielversprechend sei.
Deshalb wurden die beiden Planungsbüros vom Gemeinderat auch beauftragt, die Ausschreibung „Verpachtung und Betrieb einer passiven Breitbandinfrastruktur“ im Amtsblatt der Europäischen Union zu veröffentlichen.
Die europaweite Ausschreibung ist wegen der Dimension des Projekts notwendig. So rechnet die Gemeinde allein beim Bau der nötigen Infrastruktur (Glasfaserleitungen) mit Bruttobaukosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro.
In Sachen Breitbandausbau konnte Bürgermeister Josef Kreitmeir im Übrigen noch eine gute Nachricht im Gemeinderat verkünden: Aus dem bayerischen Finanzministerium, an das man sich gewandt hatte, kam jetzt die Zusage, die Gemeinde sei in diesem Zusammenhang vorsteuerabzugsberechtigt. Dabei geht es immerhin um etwa 1,7 Millionen Euro. (tor)
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